Samstag, 18. Februar 2012

Di. 14.2.2012 - Filmmuseum Potsdam


Der Tag begann sehr früh für jeden von uns.
Schon um 8.15 Uhr sollten wir mit gepackten Koffern in der Lobby des Hotels stehen.
Pünktlich gingen wir von dort aus zur Metrohaltestelle.
Von dort aus ging es dann, mit einmal umsteigen am zoologischen Garten nach Potsdam zum Filmmuseum der Filmstudios Babelsberg.
Die Fahrt dauerte etwa 40 Minuten.

Das Filmmuseum ist in dem barocken Reitpferdestall der Preußenkönige, 1685 als Orangerie gebaut, untergebracht. Im Moment gibt es dort die filmgeschichtlich sehr interessannte Ausstellung „Traumfabrik – 100 Jahre Film in Babelsberg“. Babelsberg ist das erfolgreichste europäische Filmstudio, das fünf geschichtliche Epochen (1. Weltkrieg, Weimarer Republik, 3. Reich, DDR/BRD und die heutige "Globlisierung") überlebt hat und wo bis heute aufwendige Filmproduktionen gedreht werden (z.B. Inglorious Bastards).

In sieben verschieden Themenräumen leitet das Museum den Besucher von der „Ideenschmiede“ über Bereiche Mimen & Masken, Filmbaumeister, Achtung Aufnahme!, Montage und Musik & Ton zur Premiere eines Filmes.
Alle einzelnen Schritte bis zum schließlichen Film werden detailliert und anschaulich erklärt und sind so gestaltet, dass jeder Besucher die Möglichkeit hat sich auch auf eigene Faust in ein Stückchen Filmgeschichte zu begeben. So zum Beispiel im siebten Themenbereich: In einem nachgestellten, historischem Kinosaal läuft jeweils 20 Minuten „Best of“ aus Filmen, die in Babelsberg produziert wurden, wie beispielsweise „Solo Sunny“ von dem Produzenten Konrad Wolf aber auch die allseits bekannte Soap „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“, die wir täglich auf RTL sehen können!
Im Anschluss gab es noch ein Interview mit der Direktorin des Museums, das hier bald zu sehen sein wird...

Insgesamt hat uns die Ausstellung einen sehr guten Überblick über die Geschichte der Babelsberger Filmstudios gegeben und stellt diese sehr anschaulich und für jeden verständlich dar.
Unser Besuch dort hat sich also auf jeden Fall gelohnt!

Nach der 90-minütigen Führung hatten wir noch etwas Zeit bis es endgültig nach Hause ging, und somit konnten wir uns noch einen kleinen Eindruck von Potsdam machen.
Um 15.00 Uhr trafen wir uns alle am Museum, um dann zurück zum Berliner Hauptbahnhof zu fahren.
Um 16.30 Uhr fuhr unser ICE nach Freiburg.
Nach, wie nicht anders erwartet, einigen technischen Problemen bei der Bahn und als Resultat daraus 25 Minuten Verspätung, aber einer sehr lustigen und entspannten Heimfahrt, kamen wir um 23.30 Uhr in Freiburg am Hauptbahnhof an.
Dort endete die Reise und die Gruppe ging auseinander, jeder von uns mit seinem ganz persönlichen Eindruck von Berlin und der Berlinale.

Ronja Reinhold und Mathis Berg

Mo. 13.2.2012 - Besichtigung der HFF

Während alle anderen noch tief und fest schliefen, ging der Tag für Marcel, Julian, Frau Schmitz und mich ungewohnt früh los. Wir durften mit drei Franzosen zur Filmhochschule Babelsberg fahren, um ein Interview zu führen und uns einen Eindruck der Studiengänge zu verschaffen.

Als wir schon mitten in der harten Arbeit steckten, verließ auch der Rest der Gruppe langsam das Hotel, um zum Potsdamer Platz zu fahren. Im Hotel Hyatt interviewten Jacqueline, Roman und Mathis Frua Dr. Döring für den Europafilm. Die anderen bereiteten Fragen für die noch anstehenden Interviews vor und gingen dann in den Film Orchid Legra.

Nachdem jede Kleingruppe ihre Aufgabe erfüllt hatte, durften wir uns am Abend endlich alle wiedersehen und auch der Nachzügler, Herr Schindler, hatte Berlin nun erreicht. Also starteten wir unsere erste und letzte gemeinsame Aktivität für diesen Tag: Wir gingen zum Haus der Kulturen und verfolgten den Film Maori Boy Genius.

Durch das geteilte Tagesprogramm hatten wir uns natürlich alle sehr vermisst und so beschlossen wir Frauen, den Tag nach dem gemeinsamen Abendessen beim Italiener, in einem unserer Hotelzimmer ausklingen zu lassen. Wir genossen unseren letzten Abend in Berlin.

Jessica Fehn


Interview mit Frau Dr. Döring - Präsidentin der Europäischen Filmakademie

Heute um 14.00 Uhr sollten Mathis, Roman, der französische Lehrer Jean-François Pey, eine französische Schülerin und ich uns mit der Präsidentin der Europäischen Filmakademie Marianne Döring im Hotel Hyatt in Berlin zu einem Interview treffen. Als wir um halb zwei die Eingangshalle vom Hyatt betraten, um vielleicht schon mal einen geeigneten Ort für das Interview zu finden und dort schon mal die Kamera zu positionieren, hielten sich im Foyer viele Menschen auf, die beim Kaffee saßen und sich unterhielten. Denn das Hyatt ist DER Treffpunkt der Berlinale für Promis, Journalisten und Filmstars - denn hier finden auch alle Pressekonferenzen statt.
Bei so einer Menschenmenge war es ziemlich laut und auf jeden Fall zu laut für ein Interview. Also warteten wir bis zwei Uhr, damit Fr. Döring uns zu weniger lauten Orten im Hotel führen konnte.

Somit fand sich in einem Stockwerk darüber ein passender Ort, um das Interview durchzuführen. Schnell bauten wir die Kamera und das Mikrofon auf und trafen alle Einstellungen, wie z.B. ein Weißabgleich an der Kamera.

Mathis und der französische Lehrer waren für die Kameraführung zuständig, Roman filmte das Interview mit seiner eigenen Kamera für seinen Podcast, die deutschsprechende französische Schülerin stellte die Fragen und ich musste das schwere Mikrofon halten.

Die einfachste Aufgabe hatte Roman, ich allerdings fand das Mikrofon sehr schwierig zu halten, da man ständig aufpassen musste, dass es nicht im Bild der Kamera erscheint. Also löste der französische Lehrer mich ein, zwei Mal ab.

Fr. Döring erklärte uns, dass sie einmal als Journalistin angefangen und sich dann hochgearbeitet habe zu dem Beruf, den sie heute hat. Als Präsidentin der Europäischen Filmakademie kommt man viel herum und das mag sie an ihrem Beruf sehr.

Auf die Frage, ob es eine „Europäische Art“ gibt, Filme zu drehen und was die Unterschiede zwischen amerikanischen Hollywood-Filmen und europäischen wäre, antwortete sie, dass das Budget bei amerikanischen Filmen weit mehr wäre als bei europäischen und dass sich europäische Filme weit mehr mit ernsteren Themen befassen würden.

Letztendlich sagte sie uns, dass sie sich zuerst europäisch fühle und dann deutsch - gerade bei der Berlinale und auch in ihrem Beruf sei das so.

Nach dem Interview bauten wir alles wieder ab und bedanken uns bei Fr. Döring für das interessante Interview.

Weiter ging's wieder ins Haus der Kulturen zum letzten Film unserer Fahrt Maori Boy Genius

Jacqueline Wilhelm





So. 12.2.2012 - Berlin aus verschiedenen Blickwinkeln

Ein freier Vormittag, um Berlin zu erkunden - fast frei....
einen kleinen Arbeitsauftrag gab es doch: Für ein anderes Projekt mit dem lycee Lambert de Mulhouse sollten nebenbei schöne Bilder zu den Themen "liberté, égalité, fraternité" gedreht werden.

Es war ja Sonntag, so hatten die einzelnen Gruppen "Freundschaft, Freiheit und Gleichheit" nach einem verhältnismäßig späten Frühstück Zeit loszuziehen und mithilfe des Skripts der Franzosen ihre Bilder zu drehen und dabei ein bisschen von Berlin zu erkunden.
Um 13.30 Uhr sollten wir wieder in unserer beliebten Lounge im Haus der Kulturen sein um die Regisseurin des niederländischen Films vom Vorabend Snackbar zu interviewen.
Leider sagte sie kurzfristig ab, was allerdings auch einen positiven Aspekt hatte: Wir hatten nun Zeit uns gegenseitig in zwei Gruppen (franco-allemand) zu interviewen und dabei noch einiges über Licht, Ton und Fragetechniken zu lernen.So brachten wir die Zeit rum bis es dann am späteren Nachmittag in den schwedischen Film „Kronjuvelerna" ging.
Anschließend hatten wir noch Zeit, zusammen essen zu gehen und uns über die gesehenen Filme, unsere Zeit in den Gruppen und den weiteren Verlauf des Abends auszutauschen.
Tabea Wiese

Snackbar

Am Abend ging es dann weiter mit dem niederländischen Film Snackbar. Snackbar ist ein Film, welcher auf der einen Seite lustig ist und auf der anderen Seite einen zum Nachdenken bringt.

Der Film handelt von einer Jugendgang, die jeden Tag an dem Imbiss von Ali abhängen. Dort machen sie nichts anderes außer rauchen, kiffen, dealen und sich prügeln. Ali (gespielt von Ali Cifteci) ist für sie soetwas wie ein Ersatzvater. Er passt auf, dass die Schlägereien nie aus dem Ruder laufen.Snackbar zeigt, dass eine Jugendgang zugleich Familie und Untergang sein kann. Sie hilft einem zwar, aber bringt auch viele Probleme. Die Regisseurin Meral Uslu hat das Thema sehr realitätsgetreu umgesetzt. Im anschließenden Gespräch mit der Filmcrew erklärte die sympathische Regisseurin: "Die jungen Schauspieler haben ihre Rolle so gut gespielt, dass der Spielfilm an manchen Stellen eher zum Dokumentarfilm wurde."

Julian Lickert

"Lal Gece" - der 1. Film

Wir besuchen hier bei der Berlinale nicht die Filme des Hauptwettbewerbs, sondern den Wettbewerb GENERATION, in dem der beste Kinder- und Jugendfilm mit dem Gläsernen Bären ausgezeichnet wird. Der Vorteil ist, es gab genug Karten und die Schauspieler und Regisseure sind nach jedem Film anwesend und stehen zur Fragerunde bereit.















Lal Gece
Regisseur: Reis Celik

Der türkische Film "Lal Gece" thematisiert das erzwungene Zusammensein zweier unterschiedlicher Menschen.

Der ca. 55 Jährige Mann, ein Mörder wie man später mitbekommt, wird mit einem 13-jährigen Mädchen verheiratet. Zu Beginn sieht man die Feier, wie die Männer mit Trommeln und Pistolenschüssen feiern und die Frauen die Braut in ihr neues Zuhause bringen und ihre Mutter ihr erzählt, sie solle brav sein und tun was von ihr verlangt würde, auch wenn ihr Ehemann sie schlägt.
Dann verlässt die Mutter das Zimmer und die 13 Jahre alte Braut sitzt alleine in ihrem Hochzeitskleid und rotem Schleier auf dem Bett. Sie ist verängstigt und beunruhigt. Sie weiß nicht richtig, was in der Hochzeitsnacht auf sie zukommt.
Man hört Schüsse und die Männer, die kommen. Die Tür geht auf und der Ehemann kommt herein.
Das Mädchen hat Angst und der Mann möchte sie aufmuntern, ihm ist klar, dass sie noch ein Kind ist, aber er sagt auch, dass er es nicht ändern kann und dass sie jetzt damit leben müssen, dass es nicht anders geht. Sie wird aber mit der Zeit mutiger und traut sich zu sagen, dass sie Angst vor seinem Schnurrbart hat. Er geht und rasiert ihn sich ab. Als sie dann aber immer noch nicht glücklich ist, verliert er die Geduld und möchte sie rausschmeißen, er erzählt ihr auch, dass er schon 2 Menschen, unter anderem seine Mutter, umgebracht hatte, weil sie ihm ständig sagten, was er tun solle. Für ihn ist die Nacht, in der es nicht zum Beischlaf kommt äußerst peinlich, denn die Tradition verlangt, am nächsten Morgen das beschmutzte Bettuch zu zeigen. Er ist frustriert.
Nach einem längeren Gespräch legt sie sich ins Bett. Er legt sich zu ihr.
Man sieht nur noch das Haus von außen und den Hof. Ein Schuss zerreißt die Stille. Zwei Frauen kommen von weit her über den Hof auf das Haus zugelaufen, sie klopfen an die Tür, doch niemand macht auf. Und so endet der Film.

Nach dem Film spekuliert man automatisch, was in dem Zimmer des ungleichen Ehepaares passiert ist, als niemand die Tür öffnet.
Im großen Ganzen ist der Film gut gelungen, da es sicherlich eine große Herausforderung war, fast den ganzen Film mit zwei Hauptdarstellern und an nur einem Ort - nämlich in dem Schlafzimmer - zu drehen. Allerdings ist der Film dadurch auch an einigen Stellen etwas langweilig. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn mehr Abwechslung dabei gewesen wäre, mit noch weiteren Darstellern beispielsweise. Allerdings hätte dies dazu geführt, dass die Thematik nicht mehr so zum Vorschein gekommen wäre.

Pia Schwanenhorst