Die
Arbeit des Seminarkurses „Film und Fernsehen“ am Faust-Gymnasium
geht ins 5. Jahr und „erntet nun die Früchte“. Mit 4
Seminarkursfilmen des letzten Jahrgangs (15/16) von Steffen Fidler,
Stefan Brüstle, Jonathan Bumiller und Stefan Ingenhoven gewinnt das
Staufener Gymnasium zum 2. Mal den Förderpreis für schulische
Videoarbeit, der mit 300 € dotiert war.
Zum
ersten Mal wurden in diesem Jahr auch zwei qualitativ herausragende
Schülerfilme einzeln ausgezeichnet. Jonathan Bumiller gewann mit
seinem Horrorfilm „Last Night“ den 1. Preis in der Altersklasse
14-18 Jahre.
Last night_Jonathan Bumiller
Patrick
Weygoldt und Philipp Wachsmann haben einen eigenen Film extra für
den den RVF-KurzfilmWettbewerbs 2016 „hin & weg“ gedreht
und wurden von der Jury für den Film "Workaholic" mit
Platz 3 belohnt.
Mit
einer schönen Abschlussfeier ging am Samstagabend das 16. Freiburger
SchülerFilmForum zu Ende, das vom 21. – 23. April 2016 vom
Arbeitskreis SFF im Kommunalen Kino Freiburg veranstaltet wurde und
insgesamt 640 Zuschauer hatte. Musikalisch umrahmt wurde das
Zusammensein mit Getränken und Häppchen von der Freiburger Band
„Doppel-B“, die auch die Musik für den diesjährigen SFF-Trailer
gemacht hat.
Begründung
der Jury für den „Förderpreis Schulische Videoarbeit“,
verliehen beim 16. Freiburger SchülerFilmForum 2016
Videoprojekt
mit vier Filmen des Faust-Gymnasiums Staufen
Waghalsige
Biker auf selbstgemachten Trails, tödliche Besucher, die eindringen
in die
private
Feierabendidylle und schließlich die Qual des Ausbrennenden haben
die Jury
beeindruckt.
Unterstützt
von Julia Schmitz und Johannes Schindler haben Schülerinnen und
Schüler
des
Faust-Gymnasiums Staufen im Seminarkurs Film und Fernsehen gezeigt,
wie sie
durch
die Beschäftigung mit Schuss/Gegenschuss, Bildgestaltung und
Kameratechnik die
Filmsprache
gelernt haben. Sie haben außerdem verschiedene Aufgaben im
Entstehungsprozess
übernommen, wie z. B. Drehbuch, Storyboard, Kamera, Schauspiel
und
Schnitt.
Seit
2011 sind auf diese Weise sehenswerte Kurzfilme entstanden, die immer
wieder ihren
Weg
ins Programm des Freiburger SchülerFilmForums gefunden haben und
heute mit
dem
Förderpreis Schulische Videoarbeit eine besondere Würdigung
erfahren.
Sport,
Wagemut und Kreativität zeigen uns die Macher von Among
Trailbuilders And
Moutainbikers.
Kurz und bündig bringen sie ihre Liebe zum spektakulären Radsport
in
freier
Natur auf die Leinwand und machen uns Lust, diesen Sport mal
auszuprobieren.
Burn
Out zeigt
in eindrucksvollen Bildern den Leidensdruck des überforderten
Protagonisten.
Er sehnt sich nach Befreiung von diesem zerstörerischen Brand, der
auch
mit
sprudelnder Arznei nicht zu löschen zu sein scheint.
Breathless
lässt uns atemlos mit der Protagonistin feststellen, dass der böse
Traum leider
doch
keiner war. Verräterische Zeichen – ein Schnitt im Finger, eine
offene Terrassentür –
und
das unausweichliche Grauen, das schließlich hinter der Tür lauert.
Ähnliches
geschieht in Last
Night,
wo wir schon bald schaudernd erahnen, dass die
verschmuste
Katze uns das Wohlgefühl und die Geborgenheit nur vorgaukeln will.
Das
Unheil
nimmt mit hervorragend gesetztem Licht und düsteren Schatteneffekten
seinen
Lauf
zum tödlichen Finale – eine Meisterleistung in der Erzeugung
von Spannung.
Für
diese vier Beispiele qualitativ hochwertiger Seminarfacharbeiten
vergibt die Jury einen
Förderpreis
für die Schulische Videoarbeit in Höhe von 300.- € und freut sich
auf weitere
kreative
Arbeiten aus dem Faust-Gymnasium Staufen.
Begründung
der Jury für LAST NIGHT von Jonathan Bumiller - ein herausragender
Film in der Altersklasse 14 – 18 Jahre
Die
Kunst des Grauens ist meist trivial, reißerisch oder
effekthascherisch.
Dass
es auch anders geht, zeigte schon der große Meister des Suspence
Alfred H. und
viele
nach ihm. Auch beim Freiburger SchülerFilmForum ist es jedes Jahr
eine
Herausforderung
für einzelne Filmemacherinnen und Macher, den Zuschauer das Gruseln
zu
lehren. Leider gelingt das nicht immer.
Jonathan
Bulmiller vom Faust-Gymnasium Staufen zeigt in seinem Film LAST
NIGHT, wie
es
gehen kann, und zwar in allen Bereichen des Filmhandwerks:
bei
der Lichtgebung, bei der Kameraführung, bei Schauspielführung und
Regie, beim
Schnitt
und im Sounddesign.
Behutsam
setzt er seine Mittel ein, deutet nur schemenhaft an und lässt beim
Betrachter
eine
Ahnung vor etwas reifen, dass er eine Gänsehaut bekommt und den Atem
anhält –
es
entsteht Suspence - Hitchcock hätte seine wahre Freude daran.
Uns
hat der Film auch nach mehrmaligem Schauen immer wieder in seinen
Bann gezogen
–
und
das, obwohl eigentlich nicht viel passiert und nichts Gruseliges oder
Grausames zur
Schau
gestellt wird.
Wir
waren fasziniert davon, wie es der Film schafft, uns die Bedrohung in
jedem Bild
spüren
zu lassen, in jedem Gesichtsausdruck und bei jedem Geräusch, das
trotz dezenter
Lautstärke
unser Gefühlsleben in Wallung brachte.
Und
dann die Katze!!! Ihr gebührt eigentlich der Preis für die beste
Darstellerin.
Es
fehlte uns im Abspann nur der Hinweis: „No Animals Were Harmed“,
und wir hoffen
dass
sie das Grauen überlebt hat.
Wir
gratulieren zu diesem sehr gelungenen Film und hoffen auf weitere.
Nur
eine Frage quält mich noch: Wer war das Mädchen mit dem Dutt auf
dem Bett, das
man
am Ende des Films im Spiegelschrank erkennt? – Zumindest wenn man
den Schluss
einzelbildweise
sichtet …
Begründung
der Jury des RVF-Kurzfilmwettbewerb für den Film „Workaholic“
von Patrick Weygoldt, Philipp Wachsmann
Die
täglich wiederkehrende Langeweile eines Büro-Angestellten als Stoff
für einen
Kurzfilm.
Kein unmittelbar lösbarer Konflikt, kein Plot, kein finaler
Höhepunkt. Nur die
ständig
wiederkehrende Monotonie des alltäglichen Erwachens ...
Eine
dramaturgisch nicht einfache Aufgabe hat sich der Film „Workaholic“
damit selbst
gestellt:
Das tägliche „Hin und Weg“ zum Arbeitsplatz filmisch
darzustellen, dabei die
nötige
Spannung aufzubauen und die Zuschauer damit nicht zu langweilen.
Dem
Film gelingt all das dank eines glaubwürdigen Hauptdarstellers und
einer sehr
gelungenen
Bild- und Tongestaltung. Kameraarbeit und Schnitt zeugen von einem
guten
Gespür
für filmisches Erzählen und Bildästhetik. Die Tristesse des
entkräfteten
Lohnabhängigen
wird in den Einstellungen sichtbar, seine Verzweiflung und Sehnsucht
nach
etwas anderem spürbar. Damit wird aus Sicht der Jury das diesjährige
Motto gekonnt
ins
Gegenteil verkehrt: Statt des mehrfach variierten kurzen Augenblicks
des Verliebens,
zeigt
„Workaholic“ das graue, dauerhaft Wiederkehrende Hin und Weg
einer ausweglosen
Situation,
die vielen Menschen bekannt sein dürfte.
Herzlichen
Glückwunsch an alle Teilnehmer.
Julia
Schmitz
Quelle:
http://schuelerfilmforum.de/sff-16-programm