Freitag, 20. Mai 2016

Tag 6 - Abreise

Dienstag, 17. Mai
Nun war der Tag gekommen, auf den wir alle nicht gewartet hatten. Die Abreise. Schon um 6 Uhr aufzustehen nach so einer kurzen Nacht war doch schon schrecklich. Bedrückt machten wir uns auf den Weg zum Frühstück und dann zum Flughafen. 
Apartments aufräumen, Koffer in die Lobby schleppen, Schlüssel abgeben und zum Bus zu laufen - die Laune war nichtmehr so fröhlich wie die Tage zuvor und genau das zeigte doch, wie schön die Zeit gewesen ist. Wir hätten noch ewig dableiben können. 

Von der Bushaltestelle an der wir ausstiegen, liefen wir noch eine kleine Strecke zum Zug und ruhten uns auf der halbstündigen Fahrt etwas aus. Dann noch zum Terminal 1 laufen und von dort mit einem weiteren Bus zum Terminal 2 fahren. Das hört sich zwar wieder stressig an,  aber diesmal wusste jeder, wo es lang geht und daher schafften wir es, um 10 am Flughafen zu sein und die Koffer aufzugeben. Als wir auf den Check-In warteten, schauten wir noch Fotos von den letzten Tagen an und erzählten von unseren weiteren Plänen in den Ferien. Dann ging es auch schon los. Wir flogen mit ein paar Turbolenzen zurück in das regnerische Basel. Am Flughafen selbst warteten wir aber erst noch sehr lange auf unsere Koffer und auch der Abschied fiel schwer. Wir waren eine Truppe, die wunderschöne Dinge erleben durfte, die selten einer erleben kann. Wir hatten so viel Spaß und fühlten uns so wohl, dass man echt nur noch sagen konnte „Ich will zurück!“. Leider geht es nun mal nicht immer so, wie man es sich wünscht. Wenn es am schönsten ist muss man aufhören, oder? 
Alina Wiese 

Tag 5 - Abschluss mit deutschem Favoriten-Film


Unser letzter voller Tag sollte auch mit vollem Programm starten. Es waren 3 Filme vorgesehen mit verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten, doch der letzte sollte der deutsche Film „Toni Erdmann“ sein. Unser Abschiedsfilm sozusagen. Der Tag begann diesmal später als sonst und am Frühstück beschlossen wir alle zusammen an den Strand zu gehen, bis der 1. Film beginnen sollte. Also machten wir uns auf zu einem 2 ½ stündigen Strandaufenthalt. Wir sonnten uns, hörten Musik und erfreuten uns an leckerem Essen, wie Baguette, französischem Käse, Früchten und den leckeren Törtchen, die uns Frau Lämmle als Dankeschön, dass Sie mitfahren durfte, kaufte. Alle Schüler haben ordentlich Farbe bekommen. Dann sollte es zum ersten Film gehen, er handelte von einer Vegetarierin, die in einer Hochschule Eingangsrituale unter den Studenten bestehen muss, in denen sie Fleisch essen muss… Er hörte sich aufjedenfall interessant an, doch dann passierte etwas Ärgerliches. 
Nach einer halbstündigen Anstehzeit kam ein Mann zu uns und sagte, dass der Film erst ab 18 ist und wir nicht hereinkommen werden. Traurig machten wir uns auf den Weg in ein anderes Kino, in dem der Film „Banana“ lief. Wir ließen Herr Schindler aber zurück, da er sich so auf den Film gefreut hat und er ja schon über 18 ist:). 
Wir beeilten uns wirklich noch rechtzeitig zu der Alternative zu kommen, doch da wir nicht genau wussten, wo das Kino war,  hat es länger gedauert als geplant und so kamen wir wirklich nur 3 min zu spät und durften dann leider nicht mehr rein. 
Es war nun 14 Uhr und der nächste Film lief erst um 16 Uhr und der Vampirfilm, in den die andere Hälfte rein wollte, sogar erst um kurz vor 17 Uhr. Also trennte sich die Gruppe und die 16 Uhr Filmleute, die in einen israelischen Film wollten (Charlotte, Frau Schmitz und Frau Lämmle) tauchten nocheinaml in die Atmosphäre der Reichen und Schönen an der Croisette am roten Teppich ein und die anderen machten sich auf den Weg zum Kino La Licorne, um sich ab 15.30 Uhr für  den Vampirfilm schon in die Schlange zu stellen. 



In dem Moment, als wir dort ankamen, trafen wir auf Herrn Schindler, der gerade in diesem Moment mit dem vorherigen Film fertig war. 
1 ½ Stunden waren nun zu verbringen, aber so wie jedes Mal, war die Wartezeit nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil, man hatte immer Spaß und Zeit sich auszutauschen und die vorigen Filme zu analysieren. Ich glaube an diesem Tag war es die interessanteste Anstehzeit für Alina, Sandra, Lisa, Joe und Herrn Schindler. Pschhh…
 
Der Vampirfilm war gut und handelte von einem Jungen der den Geschmack am Blut dann entdeckt, als er seine Mutter tot, mit Pulsadern aufgeschnitten, im Bett findet und ihr Blut probiert. Eine Liebesgeschichte ist auch enthalten und auch Momente in denen man zusammenschreckt.

Der israelische Film handelte von einem Ehepaar, die gerade Ihren Sohn verloren hatten und auf verschiedenste Weise versuchen, die Trauer zu bewältigen.
Nach den Filmen trafen sich die beiden Gruppen wieder und zusammen machten wir uns auf die Suche nach einem kleinen Restaurant um noch ein letztes, schönes, gemeinsames Abendessen zu genießen. Wir aßen thailändisch und es hat auch sehr gut geschmeckt, nur war es sehr viel und bei manchen auch sehr scharf. So viel Zeit hatten wir dann auch gar nicht mehr, da wir uns für „Toni Erdmann“ früh genug anstellen wollten. Auch dieses Warten ging schneller vorbei als gedacht, wir spielten Black Stories und erzählten von Erlebnissen. 
Dann endlich konnten wir uns einen deutschen Film ansehen, gerade für die, die nicht gut Französisch können, bedeutete das weniger konzentrieren, mehr genießen. Der Film war sehr gut, und vor allem witzig. Ich habe selten ein Kinopublikum so oft und so laut lachen gehört. Es ging um eine Familiengeschichte zwischen Vater und Tochter, die wieder durch lustige und tragische Umwege zueinander finden. Der Vater versucht, das Leben seiner gestressten Tochter, die Unternehmensberaterin in Bukarest ist, den Sinn am Leben und das Zeitnehmen fuer sich selbst wiederzuentdecken. Gerade die Rolle des Vaters war durch seine Sprüche, Verkleidungen und Ironie urkomisch. Da der Film so lange ging (2,5 Stunden) konnten wir erst um 20 vor 1 auf den Bus ins Hotel und auch dort musste für die morgige Abreise noch viel vorbereitet werden. Dies bedeutete mit einer Aufstehzeit von 6 Uhr; sehr wenig Schlaf.

Tag 4 - Alle auf dem Roten Teppich

Bereits um 9.30 Uhr standen wir in Abendgarderobe am Filmpalast. Der Grund: Wir hatten vom Buero des Festivals als Schulgruppe 10 Karten für den Roten Teppich bekommen. Das heisst, alle konnten heute in die Filmpremiere von "American Honey". Kein Glücksspiel, um Karten zu ergattern, 100% sicher - also für die Jungs Premiere auf dem Roten Teppich.


Doch zu erst haben wir 1.5 Stunden angestanden, um einen Platz für Cāini, einen rumänischen Maffia-Film, zu ergattern. Just bevor Luca, Pablo und Joe reinkonnten, machten die Angestellten das Band vor und meinten, das Kino sei voll...

Doch spaeter um 15.30 Uhr gingen wir geschlossen als Gruppe ueber den Teppich in "American Honey". In diesem Film ging es um eine Gruppe junger Menschen, die in Amerika Magazine verkaufen, um zu überleben und aus ihren aermlichen Verhaeltnissen auszubrechen.
Allerdings fehlt dem Film ein Höhepunkt und er zieht sich deswegen sehr stark in die Länge.


Tag 3 - Filme aus Guatemala, der Türkei und Hollywood




Das Aufstehen fiel heute etwas schwerer. Gerade Pablo und Herr Schindler hatten eine lange Nacht, da sie gestern erst um 3 Uhr nachts nach Hause kamen.
Das Frühstück um 7:30 Uhr war lecker, dann hieß es noch schnell anziehen und eine kleine Wanderung zum nahegeliegenen Kino. Es war ein Spielfilm aus Guatemala, "Ixcanul", er war sehr gut und enthielt wunderschöne Natursequenzen. Trotz allem war die Handlung aber nicht gerade schön: Ein Mädchen, das einem Mann versprochen wurde, wird von ihrer eigentlichen Geliebten kurz vor der Hochzeit schwanger. Sie versucht mit Naturheilmitteln abzutreiben, behält das Kind dann doch und wird kurz vor der Geburt von einer giftigen Schlange gebissen. Ihr wird gesagt, dass Kind habe nicht überlebt, in Wirklichkeit gibt es der Ehemann in spe zur Adoption bzw. zum Verkauf frei...
Die Familie ist machtlos, weil sie die Hauptsprache Spanisch nicht sprechen.

Danach ging es einkaufen und ab nach Hause, denn bald sollte es schon zum nächsten und diesmal türkischen Film gehen. Wir fuhren also um kurz vor 13 Uhr nach Cannes rein und standen in der strahlenden Sonne mit ausgelassener Stimmung an. 'Albüm',  so hieß der Film, war ziemlich langweilig und dies auch wortwörtlich genommen. Natürlich gab es auch gute Stellen, doch im Nachhinein fanden die meisten ihn nur sehr unrealistisch und komisch.
Als wir endlich nach draußen konnten und uns schon freuten, endlich an den Strand zu können, war aufeinmal die Sonne weg. Doch wir wollten es nicht ins Wasser fallen lassen und liefen an der Promenade entlang und setzten uns auf einen Art 'Steg',  um den Wellen zuzusehen.
Kälte durchbohrte uns und unsere Mägen knurrten, deswegen machten wir uns auf den Weg, etwas zu essen zu bekommen. Dieser Weg endete an einem Kebap Kiosk. Denn am Samstagnachmittag hat in dem Stadtteil la Bocca, nichts mehr auf.
Dann gings zurück in den ersehnten Film 'Money Monster' mit George Clooney und Julia Roberts. Wir waren sehr gespannt und diese Spannung hielt sich auch in der Handlung den ganzen Film ueber. Der Film war großartig und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Kurz nach 9 machten wir uns dann langsam wieder auf den Weg zum Bus, um zurück ins Hotel zu kommen. Dann trennten sich die Wege, die Jungs und Mädchen tauschten sich noch über den Tag aus. Leider konnten die Jungs nämlich  immer noch nicht auf den roten Teppich, doch die Hoffnung stirbt zu letzt, morgen ist auch noch ein Tag.

Samstag, 14. Mai 2016

Tag 2 - The Dressmaker, Human und Ma Loute

Mit dem Frühstück um 8.00 Uhr hat unser erster voller Tag in Cannes begonnen. Nachdem wir uns kurz auf unsern Zimmern gerichtet hatten, ging es auch schon los zu unserem ersten Film für den Tag.

"The Dressmaker" in dem Kate Winslet und Liam Hemsworth mitspielen, war auf jeden Fall den Besuch wert: Kate Winslet verwandelt in "The Dressmaker" (die Schneiderin) die Frauen einer australischer Dorfgemeinschaft mit ihrer Nähmaschine und übt zugleich Rache für ein Jahre zuvor verübtes Unrecht.

Ab diesem Punkt haben wir uns dann getrennt. Ein paar sind in den nachfolgenden Film "Human" gegangen, ein freier Dokumentarfilm des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus-Bertrand. Der Film besteht weitgehend aus Interview-Sequenzen mit über 2000 Menschen aus mehr als 60 Ländern der Erde, die von hochauflösenden Luft- und Landschaftsaufnahmen aus verschiedenen Kontinenten unterbrochen werden. EIne Hommage an die Schönheit unserer Erde und das die Menschen egal welcher Herkunft, Religion und Kultur doch alle die gleichen Wünsche und Visionen von diesem wundervollen Leben haben.



Der Rest der Gruppe ist wieder ins Hotel gefahren, um sich auszuruhen und für den Abend zu richten.
Mit dem Bus um 17.14 sind wir anschließend eine Dreiviertelstunde zum Festival gefahren. Dort wollten wir uns mit den anderen treffen und in den Film "Money Monster" mit George Clooney und Julia Roberts gehen, jedoch funktionierte dies nicht. Bevor wir das wussten, hatte Frau Schmitz eine Karte für den roten Teppich-Film "Ma Loute" bekommen und war schon auf dem Weg dorthin. Während wir dort rumliefen, haben Alina, Sandra, Lisa und Charlotte auch Eintrittskarten abgestaubt und konnten auch in den Film. Durch Zufall saßen wir direkt hinter Frau Schmitz und konnten uns das Suchen nach ihr sparen. 

Als wir aus dem Gebäude getreten sind, sahen wir ein Blitzlichtgewitter, da die ganzen Paparazzi Werbung für ihr Studio machen wollten und alle fotografiert haben. Nachdem wir die anderen wieder gefunden hatten, wollten wir noch einmal unser Glück versuchen und Karten für "I, Daniel Blake" ergattern. Längere Zeit war unsicher, ob wir das hinbekommen und letztendlich schafften wir es nicht. Frau Lämmle dagegen schon.


Dafür haben Herr Schindler und Pablo Karten für "Bu-San-Haeng" bekommen und gingen um 23.00 Uhr noch in den Film, während Luca und Joe einen deutschen Film in einem Freiluftkino anschauten und der Rest mit Frau Schmitz noch etwas gegessen hatte und dann zurück ins Hotel gefahren ist.






Tag 1 - Erstmal orientieren

Am 12. Mai war das Warten endlich vorbei: die Reise nach Cannes, Frankreich ging endlich los. Als wir, der Seminarkurs Film mit insgesamt 7  Schülern und 3 Lehrern gegen 8 Uhr morgens Richtung Flughafen Basel- Mulhouse fuhren, hatten alle gute Laune. Aufregung machte sich breit, gleich geht's in den Flieger. Kofferabgabe, Boardingkarten verteilen, der Security Check, warten und dann endlich, der Weg zum Flugzeug. Der Flug war kurz und angenehm mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Alpen, Felder und schließlich den Ozean. Schon als wir in Nizza landeten sahen wir Palmen und die Sonne brannte auf unsere vom deutschen Wetter verkühlte Haut. Der nächste Stop war Cannes und das Hotel,  das wir für die nächsten 5 Nächte beziehen würden.

Doch der Weg dorthin war alles andere als leicht.
Es fing damit an, dass wir erst einmal mit einem Bus vom Flughafen an ein anderes Terminal fahren mussten. Von dort aus ein weiter Fußweg, dann eine halbstündige Zugfahrt, dann eine halbe Stunde warten, weil Frau Schmitz die Akkredietierungen abholen musste, anschließend durch die komplett volle Stadt laufen und zum Schluss nochmal eine halbstündige Busfahrt zu unserem Endziel. Nicht zu vergessen, dass alle circa 15 kg Gepäck mit sich rumschleppen mussten!
Alle waren froh endlich das Zimmer beziehen zu können und sich erstmal eine Weile auszuruhen, aber der Weg ging gleich weiter: wir mussten als aller erstes ein paar Getränke und Abendessen in einem nahegelegenen Supermarkt kaufen. 

Doch trotz der stressigen Umstände ging das Lächeln nicht verloren. Wir hatten Spaß zusammen und waren fasziniert von der Schönheit der Stadt. Das Meer, die zahlreichen Palmen und Zierbäume, die  schönen alten Häuser und nicht zu vergessen die feierliche, ausgelassene Atmosphäre. 
Menschen in eleganten Outfits und Sprachen aus allen Teilen der Welt.

Viel Zeit zum Essen, einrichten und vorallem sich selbst richten, blieb nicht, denn schon eine Stunde später ging es samt Abendgarderobe in den ersten Film.
Ein Beitrag in der Reihe Cannes classics, "L'ulitma spiaggia" hieß er - Dokumentarfilm über die Strandkultur in Triest/ Italien. Leider entsprach er nicht dem Geschmack der meisten, weswegen danach alle ziemlich müde und fertig waren - auch von der Reise - und zurück zum Hotel gefahren sind.

 
Nachdem der Tag in den einzelnen Zimmer-Gruppen noch einmal Revue passierte, schliefen doch alle ziemlich schnell ein, voller Vorfreude auf den nächsten Tag und all dem was noch geschehen wird.


Dienstag, 10. Mai 2016

Cannes Filmfestival 2016 mit dem Seminarkurs

Nach 5 Jahren ist es endlich wieder soweit: Wir dürfen mit dem Seminarkurs zum Filmfestival nach Cannes, wir die Zulassung.
Als Schule mit eine Filmprojekt/Kurs kann man eine Akkredietierung (Zugangskarte) als cinephile (Kinofreund) beantragen. Dann bekommt man die Karte mit der geringsten Akkreditierungsstufe und kann in die Filme, die am Vorabend auf dem roten Teppich laufen, am nächsten Tag umsonst in den Kinos sehen. Während des Filmfestivals muss man keine Karten kaufen, sondern nur früh genug anstehen eben mit seinem batch (dieser Art Ausweis) und dann können soviele menschen rein bis das Kino voll ist.

Dann gibt es noch die spezielle Veranstaltung der Premieren der neuen Filme. Da wartet man in elegantestem Outfit (Männer im Smoking, Frauen im Abendkleid) am "roten Teppich" und wartet, ob man "eingeladen"wird.

Am Donnerstag, den 12.5.2016 geht es los und wir werden von den Erlebnissen vor Ort mit Fotos und Filmen hier berichten.

Das Faust-Gymnasium gewinnt 3x beim Schülerfilmforum Freiburg


Die Arbeit des Seminarkurses „Film und Fernsehen“ am Faust-Gymnasium geht ins 5. Jahr und „erntet nun die Früchte“.  Mit 4 Seminarkursfilmen des letzten Jahrgangs (15/16) von Steffen Fidler, Stefan Brüstle, Jonathan Bumiller und Stefan Ingenhoven gewinnt das Staufener Gymnasium zum 2. Mal den Förderpreis für schulische Videoarbeit, der mit 300 € dotiert war.

 

Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr auch zwei qualitativ herausragende Schülerfilme einzeln ausgezeichnet. Jonathan Bumiller gewann mit seinem Horrorfilm „Last Night“ den 1. Preis in der Altersklasse 14-18 Jahre.


Last night_Jonathan Bumiller 

Patrick Weygoldt und Philipp Wachsmann haben einen eigenen Film extra für den den RVF-KurzfilmWettbewerbs 2016 „hin & weg“ gedreht und wurden von der Jury für den Film "Workaholic" mit Platz 3 belohnt.
Mit einer schönen Abschlussfeier ging am Samstagabend das 16. Freiburger SchülerFilmForum zu Ende, das vom 21. – 23. April 2016 vom Arbeitskreis SFF im Kommunalen Kino Freiburg veranstaltet wurde und insgesamt 640 Zuschauer hatte. Musikalisch umrahmt wurde das Zusammensein mit Getränken und Häppchen von der Freiburger Band „Doppel-B“, die auch die Musik für den diesjährigen SFF-Trailer gemacht hat. 

Begründung der Jury für den „Förderpreis Schulische Videoarbeit“, verliehen beim 16. Freiburger SchülerFilmForum 2016
Videoprojekt mit vier Filmen des Faust-Gymnasiums Staufen

Waghalsige Biker auf selbstgemachten Trails, tödliche Besucher, die eindringen in die
private Feierabendidylle und schließlich die Qual des Ausbrennenden haben die Jury
beeindruckt.
Unterstützt von Julia Schmitz und Johannes Schindler haben Schülerinnen und Schüler
des Faust-Gymnasiums Staufen im Seminarkurs Film und Fernsehen gezeigt, wie sie
durch die Beschäftigung mit Schuss/Gegenschuss, Bildgestaltung und Kameratechnik die
Filmsprache gelernt haben. Sie haben außerdem verschiedene Aufgaben im
Entstehungsprozess übernommen, wie z. B. Drehbuch, Storyboard, Kamera, Schauspiel
und Schnitt.
Seit 2011 sind auf diese Weise sehenswerte Kurzfilme entstanden, die immer wieder ihren
Weg ins Programm des Freiburger SchülerFilmForums gefunden haben und heute mit
dem Förderpreis Schulische Videoarbeit eine besondere Würdigung erfahren.
Sport, Wagemut und Kreativität zeigen uns die Macher von Among Trailbuilders And
Moutainbikers. Kurz und bündig bringen sie ihre Liebe zum spektakulären Radsport in
freier Natur auf die Leinwand und machen uns Lust, diesen Sport mal auszuprobieren.
Burn Out zeigt in eindrucksvollen Bildern den Leidensdruck des überforderten
Protagonisten. Er sehnt sich nach Befreiung von diesem zerstörerischen Brand, der auch
mit sprudelnder Arznei nicht zu löschen zu sein scheint.
Breathless lässt uns atemlos mit der Protagonistin feststellen, dass der böse Traum leider
doch keiner war. Verräterische Zeichen – ein Schnitt im Finger, eine offene Terrassentür –
und das unausweichliche Grauen, das schließlich hinter der Tür lauert.
Ähnliches geschieht in Last Night, wo wir schon bald schaudernd erahnen, dass die
verschmuste Katze uns das Wohlgefühl und die Geborgenheit nur vorgaukeln will. Das
Unheil nimmt mit hervorragend gesetztem Licht und düsteren Schatteneffekten seinen
Lauf zum tödlichen Finale – eine Meisterleistung in der Erzeugung von Spannung.
Für diese vier Beispiele qualitativ hochwertiger Seminarfacharbeiten vergibt die Jury einen
Förderpreis für die Schulische Videoarbeit in Höhe von 300.- € und freut sich auf weitere
kreative Arbeiten aus dem Faust-Gymnasium Staufen.

Begründung der Jury für LAST NIGHT von Jonathan Bumiller - ein herausragender Film in der Altersklasse 14 – 18 Jahre

Die Kunst des Grauens ist meist trivial, reißerisch oder effekthascherisch.
Dass es auch anders geht, zeigte schon der große Meister des Suspence Alfred H. und
viele nach ihm. Auch beim Freiburger SchülerFilmForum ist es jedes Jahr eine
Herausforderung für einzelne Filmemacherinnen und Macher, den Zuschauer das Gruseln
zu lehren. Leider gelingt das nicht immer.
Jonathan Bulmiller vom Faust-Gymnasium Staufen zeigt in seinem Film LAST NIGHT, wie
es gehen kann, und zwar in allen Bereichen des Filmhandwerks:
bei der Lichtgebung, bei der Kameraführung, bei Schauspielführung und Regie, beim
Schnitt und im Sounddesign.
Behutsam setzt er seine Mittel ein, deutet nur schemenhaft an und lässt beim Betrachter
eine Ahnung vor etwas reifen, dass er eine Gänsehaut bekommt und den Atem anhält –
es entsteht Suspence - Hitchcock hätte seine wahre Freude daran.
Uns hat der Film auch nach mehrmaligem Schauen immer wieder in seinen Bann gezogen
und das, obwohl eigentlich nicht viel passiert und nichts Gruseliges oder Grausames zur
Schau gestellt wird.
Wir waren fasziniert davon, wie es der Film schafft, uns die Bedrohung in jedem Bild
spüren zu lassen, in jedem Gesichtsausdruck und bei jedem Geräusch, das trotz dezenter
Lautstärke unser Gefühlsleben in Wallung brachte.
Und dann die Katze!!! Ihr gebührt eigentlich der Preis für die beste Darstellerin.
Es fehlte uns im Abspann nur der Hinweis: „No Animals Were Harmed“, und wir hoffen
dass sie das Grauen überlebt hat.
Wir gratulieren zu diesem sehr gelungenen Film und hoffen auf weitere.
Nur eine Frage quält mich noch: Wer war das Mädchen mit dem Dutt auf dem Bett, das
man am Ende des Films im Spiegelschrank erkennt? – Zumindest wenn man den Schluss
einzelbildweise sichtet …

Begründung der Jury des RVF-Kurzfilmwettbewerb für den Film „Workaholic“ von Patrick Weygoldt, Philipp Wachsmann

Die täglich wiederkehrende Langeweile eines Büro-Angestellten als Stoff für einen
Kurzfilm. Kein unmittelbar lösbarer Konflikt, kein Plot, kein finaler Höhepunkt. Nur die
ständig wiederkehrende Monotonie des alltäglichen Erwachens ...
Eine dramaturgisch nicht einfache Aufgabe hat sich der Film „Workaholic“ damit selbst
gestellt: Das tägliche „Hin und Weg“ zum Arbeitsplatz filmisch darzustellen, dabei die
nötige Spannung aufzubauen und die Zuschauer damit nicht zu langweilen.
Dem Film gelingt all das dank eines glaubwürdigen Hauptdarstellers und einer sehr
gelungenen Bild- und Tongestaltung. Kameraarbeit und Schnitt zeugen von einem guten
Gespür für filmisches Erzählen und Bildästhetik. Die Tristesse des entkräfteten
Lohnabhängigen wird in den Einstellungen sichtbar, seine Verzweiflung und Sehnsucht
nach etwas anderem spürbar. Damit wird aus Sicht der Jury das diesjährige Motto gekonnt
ins Gegenteil verkehrt: Statt des mehrfach variierten kurzen Augenblicks des Verliebens,
zeigt „Workaholic“ das graue, dauerhaft Wiederkehrende Hin und Weg einer ausweglosen
Situation, die vielen Menschen bekannt sein dürfte.

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer.

Julia Schmitz

Quelle: http://schuelerfilmforum.de/sff-16-programm